Daten
Gemarkung: | |
Gesamtgröße: | |
1.108 ha | Gemarkungsfläche |
Nutzungsarten: | |
58 ha | Orts- und Gewerbeflächen |
655 ha | landwirtschaftliche Flächen |
332 ha | Waldflächen |
6 ha | Sport- und Freizeitflächen |
57 ha | sonstige Flächen |
Bevölkerung: | |
Einwohnerzahl zum Jahresbeginn 2006 = 1.491 | |
davon weiblich | = 740 |
davon männlich | = 751 |
Altersstruktur: | |
unter 18 Jahren | = 24% |
18 – 21 Jahre | = 5 % |
22 – 29 Jahre | = 8 % |
30 – 39 Jahre | = 16 % |
40 – 44 Jahre | = 10 % |
45 – 49 Jahre | = 8 % |
50 – 59 Jahre | = 8 % |
60 – 64 Jahre | = 6 % |
65 – 69 Jahre | = 5 % |
70 – 79 Jahre | = 7 % |
über 80 Jahre | = 3 % |
Geschichte
Seulingen gehört zu den ältesten Siedlungen des Untereichsfeldes.
Die Ortsgründung setzen die Geschichtsforscher zu Beginn der großen Siedlungsbewegung an. Nach neuestem Forschungsstand wird Seulingen zwischen 973-975 erstmalig schriftlich in den Corveyer Traditionen erwähnt. Laut Ratsbeschluss gilt das Jahr 975 als Jahr der Ersterwähnung. Ab 1230 wird der Ort Sulingen genannt.
Wie in vielen Orten, so war auch in Seulingen ein Ministerialgeschlecht ansässig. Die „Herren von Sulingen“, in Urkunden des 12. – 15. Jahrhunderts oftmals genannt, hatten ihren Sitz vermutlich im sogenannten „Herpaul“. Das Geschlecht starb im 15. Jahrhundert aus.
Die heutige Gemeinde Seulingen übernahm das Wappen derer von Sulingen aus dem 14. Jahrhundert, das drei Säulen darstellt.
Als alter ludolfingischer Besitz kam Seulingen unter Kaiser Otto II 974 an das Frauenstift Quedlinburg. 1274 wurde Herzog Otto von Braunschweig mit der Mark Duderstadt belehnt. Mit Duderstadt kam Seulingen 1358 an das Erzstift Mainz.
Als Duderstadt im Mittelalter seinen Machtbereich weit über die Grenzen der Stadt hinausschob, kam Seulingen neben 15 weiteren Dörfern unter die Grund-herrschaft und Gerichtsbarkeit der Stadt. Seulingen gehörte nun zu den Kespeldörfern.
Der äußere Befestigungsring der Stadt umschloss auch Seulingen. Das Dorf war jedoch auch auf eigene Verteidigung bedacht. Der heutige Kirchturm gehörte einst zu einer Wehrkirche. Im Dreißigjährigen Krieg, als Seulingen vom „Tollen Christian“ 1623 weitgehend eingeäschert wurde, blieben lediglich der Kirchturm sowie drei Häuser stehen.
Nach dem Bauernkrieg (1525) entzog der Kurfürst von Mainz der Stadt Duderstadt die Gerichtsbarkeit über die Kespeldörfer und gab sie an das Amt Gieboldehausen. Erst die Agrarreform und die Ablösungsgesetze des 19. Jahrhunderts machten die Seulinger zu „freien Herren auf ihrer Scholle“. Nach dem Ende des Mainzer Kurstaates gehörte Seulingen von 1802 – 1806 zu Preußen, stand bis 1813 unter französischer Herrschaft und kam 1815 an Hannover.
Die beiden Weltkriege verlangten auch von Seulingern viele Opfer. Von einer Zerstörung blieb der Ort im Zweiten Weltkrieg verschont. Viele Heimatlose und Flüchtlinge fanden nach 1945 in Seulingen Zuflucht, zum Teil auch eine neue Heimat.
Zeitentsprechend und seine ländliche Struktur wahrend, entwickelte sich Seulingen weiter. Neben dem historisch gewachsenen Ortskern mit vielen Fachwerkhäusern, Gassen und engen Straßen kennzeichnen die ausgedehnten Neubaugebiete die Entwicklung der Gemeinde.
Investitionen, wie Errichtung einer Sport- und Freizeitanlage, Kindergartenplätze und Schulneubau, Bau eines Bürgerhauses mit Verwaltung, Bibliothek, Jugendraum sowie Gesellschaftsräume, Bemühungen um Ansiedlung weiterer Industrie-, Handwerks- und Versorgungsbetriebe, ortsbildgerechte und ortsbildprägende Gestaltung von Dorfstraßen, Wegen und Plätzen, haben zur Verbesserung der Lebensqualität beigetragen.
Das Verhältnis von Gemeinde, Kirche und anderen öffentlich-rechtlichen Körperschaften wird geprägt vom Willen zum partnerschaftlichen Miteinander.
Stolz ist man in Seulingen auf seine Vereine und Verbände. Durch viele gemeinschaftliche Aktionen und Veranstaltungen, offen für alle Bürger, leisten sie immer wieder einen wesentlichen Beitrag für das kulturelle, sportliche und gesellschaftliche Leben in der Gemeinde.
Seulingen: | |
Ein Dorf, in dem man leben kann. | |
prägnante geschichtliche Daten | |
973 – 975 | erstmalige schriftliche Erwähnung in den Corveyer Traditionen |
1055 | urkundliche Erwähnung als Suligge (Stift Quedlinburg) |
~ 1230 | Gründung der Kirche Seulingen |
1358 – 1802 | Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz |
1408 | Errichtung der Seulinger Warte zur Sicherung des Eichsfeldes |
19.07.1623 | Verwüstung im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) |
26.04.1623 | erneute Zerstörung des Ortes durch den „Tollen Christian“ |
22.04.1643 | Plünderung des Dorfes durch kaiserliche Truppen |
1685 – 1687 | Wiederaufbau der Kirche mit Beibehalt des Kirch- und Wehrturmes |
1807 – 1813 | Kanton Seulingen mit den Dörfern Bernshausen, Desingerode, Esplingerode, Germershausen, Nesselröden, Seeburg, Werxhausen, Zugehörigkeit zum Königreich Westfalen |
1867 | Bildung von Landkreisen, gesamtes Untereichsfeld wird Teil des Landkreises Osterode |
1885 – 1972 | Zugehörigkeit zum Landkreis Duderstadt (Untereichsfeld) |
seit 1973 | Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Radolfshausen und des Landkreises Göttingen |
Einwohner: | |
1812 | 931 Einwohner |
1848 | 1.351 Einwohner |
1871 | 1.172 Einwohner |
1939 | 965 Einwohner |
1950 | 1.259 Einwohner |
1990 | 1.288 Einwohner |
1995 | 1.379 Einwohner |
2000 | 1.480 Einwohner |
2005 | 1.470 Einwohner |
2010 | 1.398 Einwohner |
2015 | 1.338 Einwohner |
2020 | 1.356 Einwohner |
Gemarkung Seulingen: | |
11,08 km², davon 3,32 km² Wald | |
(größter Wald des Untereichsfeldes) |
Infrastruktur
Baugebiete


Umgebung




